Eingangstor zum Zion Nationalpark.
Eingangstor zum Zion Nationalpark.

Nach all dem Fast Food brauchten wir dringend mal Bewegung. Und weil Amerikaner zu Übertreibungen neigen, haben wir uns angepasst und statt eines Spaziergangs einen ausgewachsenen Hike mit 450 Metern Steigung inklusive Schwindelfaktor ausgesucht.

Schon beim Aufstieg bieten sich atemberaubende Aussichten.
Beim Aufstieg (und Abstieg) bieten sich atemberaubende Aussichten.

Logisch: Früh los!

Den Hike zu Angels Landing sollte man früh morgens beginnen. Freunde gaben uns diesen Tipp. Aber wir wollten ja Übertreibungen und deshalb haben wir diese Empfehlung in der Wind geschlagen. Stattdessen waren wir erst um 10:45 Uhr am Startpunkt „The Grotto“. Wir wurden mit einem Glutofen bestraft. Die ersten 200 Höhenmeter legten wir in der sengenden Sonne zurück.

Steil aber einfach zu gehen: Stock und Stein wurden auf dem Weg zu Angels Landing durch Beton ersetzt.
Steil aber einfach zu gehen: Stock und Stein wurden auf dem Weg zu Angels Landing durch Beton ersetzt.

Der größte Kühlschrank der Welt

Zum Glück lag der Refrigerator Canyon, ein Zwischenstück ohne große Steigung, noch im Schatten. Kühlschrankkalt war es dort zwar auch nicht mehr, aber angenehm kühl.

Schatten und damit willkommene Abkühlung: Der Refrigerator Canyon.
Schatten und damit willkommene Abkühlung: Der Refrigerator Canyon.

Die Wanderung zum Angels Landing ist perfekt ausgebaut. Nahezu die komplette Strecke bis zum ersten großen Aussichtspunkt ist ohne Stolpersteine. Große Teile sind sogar asphaltiert. Alles was man mitbringen sollte ist Kondition, denn der Trail steigt nahezu pausenlos an.

Die gibt’s im Zion NP in Massen - und sie beißen gerne mal zu.
Die gibt’s im Zion NP in Massen – und sie beißen gerne mal zu.

Die letzte Meile

Oben am ersten großen Aussichtspunkt angekommen stellt sich für jeden Wanderer die Frage: Soll ich das Stück bis zum Angels Landing Viewpoint weiterwandern? Miss Auswahlrahmen hatte sich direkt für „nein“ entschieden. Ich war unentschlossen. Die Aussicht am ersten Aussichtspunkt ist bereits so genial, dass weitere Steigerungen kaum möglich scheinen. Aber dann dachte ich mir: Hey, man macht diese Tour nur einmal. Also: Los, auf zum obersten Aussichtspunkt.

Blick von Angels Landing auf das Bend des Virgin River.
Blick von Angels Landing auf das Bend des Virgin River.

Der Weg dorthin ist nichts für schwache Nerven. Man wandert häufig ungesichert direkt am senkrechten Abgrund. Manchmal findet man Halt an Geländerketten, manchmal an Steinkanten und manchmal muss man einfach frei balancieren. Ein echtes Abenteuer! Mein Tipp war: 2-3 Abstürze pro Woche. Erstaunlicherweise sind dort aber nur 6 Menschen in den letzten 10 Jahren durch Abstürze ums Leben gekommen.

Auf dem Weg zum View Point ist der Weg gelegentlich durch Ketten gesichert - gelegentlich auch gar nicht.
Auf dem Weg zum View Point ist der Weg gelegentlich durch Ketten gesichert – gelegentlich auch gar nicht.

Go for …

Eine Weile lief es echt gut auf dem Weg nach oben. Irgendwann nach 2/3 des Aufstiegs machten sich dann jedoch die Beine bemerkbar. Zu dem Zeitpunkt konnte ich die Gesichter auf der Plattform ganz oben schon erkennen. Ich war also schon kurz vor dem Viewpoint. Aber die Muskeln rebellierten. Es lag wohl an einer Mischung aus nicht ausreichender Muskulatur und einem zu schweren Rucksack (Fotograf eben).

Mir war klar, dass ich mir Probleme einhandele, wenn ich jetzt weiter gehe. Immerhin musste ich die Steige auch noch irgendwie wieder runter kommen. Und mit überrissen Beinmuskeln wäre das keine gute Idee gewesen. Ich entschloss mich also, das Kletterabenteuer kurz vor der oberen Plattform abzubrechen.

Auf dem Felskamm geht es entlang zum View Point.
Auf dem Felskamm geht es entlang zum View Point.

¾ Angels Landing Viewpoint

Hey, das war immerhin ein ¾-Angels Landing Viewport! Bereut habe ich es nicht. Es war ein tolles Abenteuer. Und ich bin mir sicher, dass ich morgen früh Muskeln spüren werde, von deren Existenz ich bisher keinen blassen Schimmern hatte 😉

Haarnadelkurven: Auf dem Hike zu Angels Landing geht es fast dauerhaft bergauf.
Haarnadelkurven: Auf dem Hike zu Angels Landing geht es fast dauerhaft bergauf.
Auch sowas kann man auf dem Weg zu Angels Landing erleben: Wanderer mit Laptop auf dem Arm.
Auch sowas kann man auf dem Weg zu Angels Landing erleben: Wanderer mit Laptop auf dem Arm.
Wildlife im Zion NP.
Wildlife im Zion NP.

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